Turfan – die heißeste Stadt Chinas mit Flammenden Bergen
Ein wichtiger Handelsknoten zwischen Ost und West
Gelegen in Xinjiang, der westlichsten Provinz Chinas, nimmt Turfan eine besondere Rolle ein. Die Provinz Xinjiang, welche viermal so groß wie Deutschland ist, zeichnet sich durch ihre Wüsten und die Kultur der Uiguren aus. Die Lage Turfans an der alten Seidenstraße machte die Stadt zu einem wichtigen Platz des Handels zwischen Ost und West. Graues Gestein und kleine Bergreihen von bis zu 300 Metern Höhe erstrecken sich rechts und links vom Straßenrand. Keine einzige Pflanze ist weit und breit zu sehen.
Mit 154 Metern unter dem Meeresspiegel ist Turfan die am tiefsten gelegene Stadt Chinas. Rekordverdächtig ist Turfan auch durch ein außerordentlich heißes Klima. Daher gilt die Oasenstadt als heißester Ort des Reichs der Mitte.
Durch ihre Nähe zur Provinzhauptstadt Urumqi ist Turfan leicht zu erreichen. Der Flughafen von Urumqi bietet nationale und internationale Flüge an. Nach Turfan kommen Sie bequem mit dem Hochgeschwindigkeitszug oder Bus.
Tiefste und heißeste Stadt Chinas
Während sich Turfan sein traditionelles Aussehen und die alten Lebensgewohnheiten lange erhalten konnte, haben die Modernisierungen der letzten Jahrzehnte und der Zuzug zahlreicher Chinesen das Stadtbild verändert. Abseits der Hauptstraßen finden Sie in den kleinen Gassen aber noch immer traditionelle Lehmhäuser mit bunt verzierten Holztüren, vor denen Bäcker ihr frisch gemachtes Fladenbrot anbieten.
Aufgrund der häufig sehr hohen Temperaturen spielt sich ein Großteil des Lebens in den frühen Morgenstunden und am Abend ab. Wenn es Ihnen möglich ist, versuchen Sie Ihren Tagesablauf an diesen Rhythmus anzupassen. Einfach von A nach B innerhalb der Stadt können Sie mit zahlreichen Taxis kommen. Gute Alternativen sind Leihräder oder eine Fahrt auf einem altmodischen Eselskarren.
Die Flammenden Berge – ein feuriges Naturphänomen
Längst nicht nur ein Klassiker unter chinesischen Touristen: die „Flammenden Berge“ Turfans erlangen auch zunehmend Aufmerksamkeit bei internationalen Gästen. Die erodierten Hänge aus roter Erde sehen aus, als stünden sie in Flammen. Die Farbpalette aus Wüstentönen mit häufig dunstiger Luft erzeugen eine nahezu mystische Atmosphäre.
Ein ähnlicher Anblick erwartet Sie in der Provinz Gansu, welche auch gerne als “Wilder Westen Chinas” betitelt wird. In Zhangye leuchten die Danxia-Berge um die Wette.
Viele Jahre vulkanischer Aktivität haben die einzigartigen Formationen entstehen lassen. Die Flammenden Berge besitzen gigantische Ausmaße: über 98 Kilometer Länge und 9 Kilometer Breite.
Im Sommer erreicht die Oberflächentemperatur der Berge schon mal 70°C. Viele Reisende begnügen sich aber mit dem tollen Panorama, welches der Anblick der Berge bietet, bevor sie zu einer der anderen Sehenswürdigkeiten rund um Turfan reisen.
Buddha-Grotten von Bezikelik
Was hat die Region um Turfan darüber hinaus zu bieten?
Nach nicht mal einer Stunde Fahrtzeit sind die Buddha-Grotten von Bezikelik zu erreichen. Was erwartet Sie? Viele Höhlen wurden entlang der Seidenstraße in Felswände geschlagen. Die Höhlen boten den buddhistischen Mönchen zum einen Lebensraum und zum anderen Platz um ihre Rituale auszuüben.
Westlich von Turfan liegen die „Höhlen der Tausend Buddhas“ von Bezeklik, einer buddhistischen Tempelanlage, deren Konstruktion und Ausbau sich über mehrere chinesische Dynastien hinzog. Die Wände dieser Anlage waren einst mit vielfältigen buddhistischen Darstellungen bemalt. Deutsche Forscher, die die Höhlen Anfang des 20. Jahrhunderts erforschten, haben leider viele der Höhlen zerstört, da sie den Großteil der Darstellungen einfach von den Wänden sägten und nach Berlin schafften. Doch noch heute sind einige der Malereien erhalten, die in kräftigen Farben strahlen.
Unterirdisches Kanalsystem der Turfan-Senke
Des Weiteren ist das unterirdische Bewässerungssystem der Stadt Turfan sehenswert. Die Lage Turfans in der Wüste ließ die Menschen der Region schon früh zu kreativen Mitteln greifen, um ihre Ländereien mit Wasser zu versorgen. Die wichtigste Entwicklung war augenscheinlich das Kanalsystem der Karez. Seit 2.000 Jahren versorgt das System die Einwohner der Turfan-Senke mit Schmelzwasser aus dem Quellgebiet des Tianshan-Gebirges.
Die Jahrhunderte alten Karez sind zu großen Teilen noch heute in Gebrauch und versorgen große Teile des Landes mit dem dringend benötigten Wasser. Das Wasser wird über unterirdische Kanäle und Brunnen zum Anbau von Melonen und Wein genutzt. Die gewonnenen Weintrauben werden meist zu Rosinen getrocknet. Die Weinherstellung wird dabei vernachlässigt, was seine Begründung in der überwiegend muslimisch geprägten Bevölkerung hat.
Ein deutlicher Vorteil der Karez gegenüber neu angelegten Kanälen besteht in den unterirdischen Wasserläufen. Dort kann kein Wasser verdunsten, wie es in den oberirdischen Anlagen der Fall ist. In Turfan finden sich zwei Museen, die detailgenaue Informationen zu dem ausgeklügelten System liefern.
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