Top 5 Gründe nach Usbekistan zu reisen
Ende letzten Jahres hatte ich das Glück, mit meiner Berufsschulklasse eine Projektreise nach Usbekistan zu organisieren. Als Auszubildender bei China Tours kannte ich das Zentralasiatische Land schon aus unseren Reiseprogrammen. Da ich es allerdings bis dahin noch nicht besucht hatte war ich umso gespannter darauf, das Land mit eigenen Augen zu entdecken. Seitdem bin ich fasziniert von Usbekistan. Für alle die noch nicht dort waren, hier meine persönlichen Top 5 Gründe nach Usbekistan zu reisen.
1. Samaniden-Mausoleum (Buchara)
Das Samaniden-Mausoleum gilt als ältestes noch erhaltenes Zeugnis islamischer Architektur in Zentralasien und hat eine Geschichte, die über 1000 Jahre alt ist. Die Erbauung wird auf das 10. Jahrhundert geschätzt. Dass das Gebäude eine so lange Zeit unbeschadet überstanden hat, ist vor allen Dingen erstaunlich vor dem Hintergrund, dass im 13. Jahrhundert der sogenannte Mongolensturm war. Unter der Herrschaft Dschingis Khans wurde Buchara Anfang des 13. Jahrhunderts erobert und in weiten Teilen zerstört. Geschichten besagen, dass das Samaniden-Mausoleum von Sand verschüttet war. Deshalb blieb das Bauwerk von den Mongolen unentdeckt. Erst im 20. Jahrhundert wurde das Mausoleum wieder freigelegt.
2. Bibi-Khanum-Moschee (Samarkand)
Die Bibi-Khanum-Moschee beeindruckt nicht nur durch ihre Schönheit, sondern auch durch die unglaubliche Größe. Ganze 40 Meter misst die Moschee an ihrem höchsten Punkt. Auf allen Bildern, die ich zuvor von der Moschee gesehen habe, lässt sich die Größe nur erahnen. Wir stehen direkt vor ihr und staunen. Ich mache ein Foto mit einer Mitschülerin, die sich vor dem riesigen Tor positioniert. So kann man auf einem Foto die Größe erahnen, die uns so ehrfürchtig staunen lässt. Es ist für uns schwer vorstellbar, dass die Moschee um das Jahr 1400 erbaut wurde, ohne technische Hilfsmittel wie sie uns heutzutage zur Verfügung stehen. Eine Geschichte besagt, dass der Bau der Moschee von der Lieblingsfrau des Herrschers Timur beaufsichtigt wurde. Der damalige Baumeister seinerseits wollte als Belohnung für den schnellen Bau der Moschee einen Kuss von Chanum, Timurs Lieblingsfrau. Da Chanum die Moschee vor der Rückkehr Timurs fertig stellen wollte, gab sie nach Zögern dem Wunsch des Baumeisters nach. Timur war nach seiner Rückkehr erfreut über den Bau der Moschee. Als er jedoch von dem Kuss erfuhr, verurteilte er Chanum zum Tode. Sie sollte vom Turm der Moschee gestürzt werden. Schlau wie Chanum war, hatte sie jedoch vorher aus Stoffen Kleider mit weiten Röcken genäht. Als sie sodann vom Turm sprang, nutzte sie die Röcke als Fallschirm. Timur, davon beeindruckt, vergab ihr daraufhin. So wurde die Lieblingsfrau Timurs zur Erfinderin des Seidenfallschirms. Aufgrund dieser Geschichte trägt die Moschee den Namen Bibi-Chanum oder Bibi-Khanum.
3. Usbekische Basare
Wenn man von Usbekistan spricht, kommt man nicht darum herum, auf die alte Seidenstraße einzugehen. Die alte Handelsroute war und ist für Usbekistan von zentraler Bedeutung. Unzählige Händler reisten über den Landweg aus dem Mittelmeerraum über Zentralasien bis nach Ostasien und brachten auf Ihrem Weg Seide, Keramik, Gold und Silber – aber auch Religionen und Ideen. Davon zeugen heute noch die Basare als die wichtigen Handelsorte entlang der Seidenstraße. Der Chorsu-Basar in Tashkent ist beispielsweise einer dieser umtriebigen Orte.
Auf den Basaren taucht man in eine andere Welt ein. Der Geruch von Gewürzen liegt in der Luft und es gibt allerhand zu entdecken. Stände mit Früchten, Nüssen, Gewürzen, Tee, Süßigkeiten oder Porzellan reihen sich dicht an dicht. Auch das leckere usbekische Klatschbrot bekommt man hier. Von diesem sind wir besonders begeistert. Unser Reiseleiter erzählt uns, dass es täglich frisch am Morgen zubereitet wird, es schmeckt herrlich.
An das Handeln auf den Basaren muss ich mich erst noch gewöhnen. Es hilft vermutlich auch nicht, dass ich mit einer Kamera um den Hals herumlaufe und für alle ganz klar als Tourist erkennbar bin. Ich lasse mich von einem englischsprechenden Händler zu einem Kauf verschiedener Gewürze überreden. Als ich kurz darauf bei anderen Händlern die gleichen Produkte entdecke bemerke ich, dass ich viel zu viel bezahlt habe. Ich hatte den Preis zwar stark runtergehandelt, der Händler hatte aber den Anfangspreis deutlich höher angesetzt. Ich sehe dies als erste Erfahrung mit dem Handeln auf Basaren. Noch einmal wird mir dies nicht passieren. Insgesamt vier Basare besuchen wir auf unserer Reise. Bei den folgenden Basarbesuchen bin ich vorsichtiger. Wenn man einige Regeln beachtet, ist es mit dem Handeln gar nicht so schwer.
4. Poi-Kalon-Komplex (Buchara)
Der Poi-Kalon-Komplex ist eine Gebäudekomplex, der aus insgesamt vier Bauwerken besteht: Kalon-Minarett, Kalon-Moschee, Mir-Arab-Madrasa und Emir-Alim-Khan-Madrasa. Für mich steht der Poi-Kalon-Komplex jedoch vor allem stellvertretend für die Altstadt Bucharas. Buchara ist die Stadt, die mir auf der Reise am besten gefallen hat. Sie hat einen sehr authentischen Charme und die meisten Gebäude sind noch in Ihrem Originalzustand erhalten. Auch ist dort fast alles zu Fuß zu erreichen. In den kleinen Gassen sieht man viele Stände von Händlern, die Ihre Waren anbieten. Die Altstadt lässt sich wunderbar auf eigene Faust erkunden. Es gibt viel unterschiedliches zu sehen und ich wünschte wir hätten mehr Zeit in der Stadt gehabt. Beim Poi-Kalon-Komplex gibt es eine Bar mit Terrasse und Panoramablick über den Gebäudekomplex. Dort sitzen wir und trinken ein Bier, während die Sonne am Horizont langsam verschwindet – wunderbar!
5. Usbekische Gastfreundschaft
Die Usbeken sind allgemein für ihre Gastfreundschaft bekannt. Dies wird uns auch auf unserer Reise bewusst. Vor Beginn der Reise hatten einige meiner Mitschüler noch Bedenken. Diese wurden jedoch während der Reise komplett widerlegt. Nicht nur sind die Usbeken ein sehr gastfreundliches Volk, auch sind sie gegenüber anderen Kulturen sehr weltoffen und tolerant. Der Großteil der Bevölkerung gehört dem Islam an. Jedoch unterscheidet sich die usbekische Glaubensweise von jenen anderer islamischer Länder. So ist zum Beispiel Alkohol für Usbeken kein Tabu. Unser Reiseleiter erklärt uns, dass er gerne mal etwas trinkt und viele Usbeken es genauso handhaben. Auch können sich Frauen in Usbekistan ganz ungetrost ohne Kopftuch bewegen. Von den usbekischen Frauen, die wir auf der Reise sehen, tragen nur wenige ein Kopftuch.
In den Gasthäusern erfeuen wir uns der Gastfreundlichkeit der Usbeken. Probleme haben wir nur mit der Sprache, da viele Einheimische kein Englisch sprechen. Das Frühstück war immer umfangreich und das Essen fantastisch.
Am Ende der Reise wünschte ich, ich hätte noch mehr vom Land sehen können. Die Stadt Khiva habe ich zum Beispiel noch nicht kennengelernt. In jedem Fall ist Usbekistan ein Besuch wert. Ich kann es nur wärmstens empfehlen!
Die Vergangenheit erwartet Sie!
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