Pamir-Gebirge – eine Ode an die Natur
Das Pamir-Gebirge liegt in Zentralasien und ist bekannt für seine hohen Berge und eindrucksvollen Naturlandschaften. Hier stellen wir Ihnen das Gebirge vor.
Das Pamir-Gebirge
Der Pamir ist ein Gebirge in Zentralasien, welches sich über eine Fläche von 120.000 km² und insgesamt 4 Länder erstreckt. Das Gebirge erstreckt sich über das Gebiet der Länder Tadschikistan, China, Afghanistan und Kirgisistan. Der Großteil des Pamir befindet sich in Tadschikistan, wo er in etwa die Hälfte der Landesfläche ausmacht. Er gilt als das größte Bergmassiv Zentralasiens. Vor etwa 50 Mio. Jahren soll im Pamir ein riesiger See gelegen haben, da wo heute gewaltige mit Eis bedeckte Gipfel thronen.
Das erste „Dach der Welt“
Die höchstgelegenen Regionen Innerasiens werden auch als Dach der Welt bezeichnet. Das tibetische Hochland, der Pamir, das Tianshan-Gebirge, das Altai-Gebirge und das Himalaya Gebirge mit dem Mount Everest sind vermutlich die bekanntesten Beispiele. Doch die ursprüngliche Bezeichnung geht auf den Pamir zurück.
Das Wort Pamir, vermutlilch aus dem Persischen „Bam-i-dunya“ abgeleitet, kann mit Dach der Welt übersetzt werden. Andere Quellen ordnen den Begriff dem Türkischen zu, bei dem es dann als “kalte Steppenweide” übersetzt wird. Laut dieser Erklärung wird das Gebirge als Dach der Welt bezeichnet, da es der Knotenpunkt von Tianshan, Alai-Gebirge, Trans-Alai, Kunlun, Karakorum und Hindukusch ist.
Beiden Erklärungen ist jedoch gemein, dass der Pamir die ursprüngliche Bezeichnung als Dach der Welt hatte. Im Laufe der Zeit ließ jedoch das Interesse an dem Gebirge nach und die Bezeichung wurde auf andere Regionen wie Tibet übertragen. Im Französischen wird der Begriff Dach der Welt (Toit du monde) meist für den Mount Everest verwendet.
Außergewöhnliche Naturlandschaften im Pamir
Der Pamir ist eine der eindrucksvollsten Regionen, wenn es um Naturlandschaften geht. Einige der höchsten Berge der Welt, Gletscher, eindrucksvoll glitzernde Gebirgsseen, Flüsse und einzigartige Täler findet man dort. Landschaften, die man so an kaum einem anderen Ort der Welt findet.
Bergsteigerparadies Pamir
Beliebt und bekannt bei Bergsteigern sind z.B. der Pik Somoni (ehemals Pik Communism) mit 7.495 Metern Höhe, der Pik Lenin mit 7.134 Metern Höhe und der Pik Karl Marx mit 6.723 Metern Höhe. Alle drei Berge befinden sich in Tadschikistan und wie man an den Namen erkennt, sind Sie ein Relikt der früheren Zugehörigkeit zur Sowjetunion.
Der Pik Somoni und der Pik Lenin sind Teil des sogenannten Schneeleopard-Orden. Insgesamt 5 Berge mit einer Höhe von über 7.000 Metern liegen auf dem Gebiet der ehemaligen Sowjetunion. Besteigt man jeden dieser Berge, bekommt man den Orden verliehen. Drei der Gipfel befinden sich im Pamir Gebirge – zu den genannten beiden zählt noch der Pik Korschenewskaja 7.105 m dazu, die anderen zwei befinden sich im Tianshan-Gebirge (Dschengisch Tschokusu 7.439 m und Khan Tengri 7.010 m).
Wer aber glaubt, dies seien die höchsten Gipfel des Pamir, der liegt falsch. Denn in China gibt es sogar noch höhere Berge. Im Westen der Provinz Xinjiang befindet sich der Kongur. Mit einer Höhe von 7.649 Metern ist er der höchste Berg des Pamir.
Trotzdem wurde er aufgrund seiner versteckten Lage erst 1900 entdeckt. Der Berg gilt als sehr schwer zu besteigen. Dies liegt vor allen Dingen an den unfreundlichen Wetterverhältnissen um den Berg. Die erste Besteigung gelang erst im Jahre 1981. Insgesamt haben den Berg gerade einmal 5 Personen bestiegen.
In der Berggruppe um den Kongur liegen zwei weitere Berge mit Höhnen von über 7.500 m. Der Kongur Jiubie und der Muztagata. Der Kongur Jiubie liegt nur 10 km vom Kongur entfernt und trägt vermutlich auch deshalb den gleichen Namen.
Der Muztagata gilt im Gegensatz zu den anderen Bergen als technisch einfach zu besteigen. Aufgrund der Höhe ist er jedoch konditionell sehr fordernd. Auf dem Berg wurde ein Geschwindigkeitsrekord aufgestellt, der mittlerweile zweimal gebrochen wurde. Extremskibergsteiger starteten vom Basislager auf 4.450 Meter um 4 Uhr morgens. Nachdem sie den Gipfel erreicht hatten, machten sie am Nachmittag desselben Tages die Skiabfahrt hinunter zum Basislager.
Im Pamir befindet sich der weltweit längste Gletscher außerhalb der polaren Gebiete. Der Fedtschenko-Gletscher misst eine Länge von 70 km und wurde nach dem russischen Naturwissenschaftler und Entdecker benannt. Dieser entdeckte als erster Europäer den nördlichen Rand des Pamir.
Gebirgsseen im Pamir
Nur etwa 20 km südwestlich des Kongur Jiubie liegt der Karakul-See in China. Er ist über den bekannten Karakorum Highway zu erreichen, verheißt Abenteuer und gilt als eines der beeindruckendsten Naturziele Westchinas. Mit seiner Lage auf 3.600 m Höhe zählt er zu den höchsten Seen auf dem Pamir Plateau und wird von den drei Bergen Kongur, Kongur Jiubie und Muztagata umschlossen. Daher hat man von dem See einen einmaligen Ausblick auf die wunderschöne Gebirgslandschaft.
Der größte See Tadschikistans trägt interessanterweise denselben Namen, wie der höchste See des Pamir in China. Er befindet sich gerade einmal 15 km von der chinesischen Grenze entfernt. Über den Kyzyl-Art-Pass entlang dem Pamir-Highway ist er zu erreichen. Der Karakul in Tadschikistan ist mit einer Fläche von 380 km² der größte See des Landes und mit seiner Lage auf rund 4.000 m Höhe der höchste See des Pamir.
Der See hat mehrere Zuflüsse, jedoch keine Abflüsse. Dies liegt daran, dass er sich in einem Becken befindet. Früher wurde vermutet, dass der See durch einen Meteoriten entstanden sein könnte. Mittlerweile ist jedoch belegt, dass der See durch Plattenverschiebung entstanden ist.
Ein weiterer spektakulärer See im Pamir-Gebirge ist der Saressee. Er liegt in Tadschikistan und ist für seine tiefblaue Farbe bekannt. Durchflossen wird er vom Fluss Murgab. Der See entstand 1911 durch einen gewaltigen Bergsturz, ausgelöst durch ein Erdbeben. Es wird vermutet, dass das Erdbeben eine Stärke von 8 bis 9 auf der Richterskala aufwies.
Der Bergsturz begrub das Dorf Usoi unter Gestein. Durch den Bergrutsch entstand zudem ein Staudamm, der nach dem Dorf benannt wurde. Der Usoi-Staudamm ist mit einer Höhe von etwa 567 Metern der höchste natürlich entstandene Staudamm der Welt. Er überragt den höchsten künstlich geschaffenen Staudamm der Welt – den Nurek-Staudamm (300 Meter Höhe) – um Längen. Um die Sicherheit vor neuerlichen Erdbeben zu erhöhen, wurde 2004 ein Frühwarnsystem für Erdbeben eingerichtet.
Der Pamir ist eines der spektakulärsten und vielfältigsten Naturwunder der Erde. Das Gebirge, welches mehrere Bergketten vereint und sich über vier verschiedene Länder erstreckt, Seen und Flüsse speist und weitum zu sehen ist – wird jeden Naturliebhaber begeistern! Entdecken Sie den Pamir mit uns, individuell oder auf einer Gruppenreise, wie es Ihnen mehr entspricht. Und, auf unseren Rollenden Reisen passieren wir den Pamir von Kirgistan nach China, ein absolutes Highlight auch auf diesen Touren!
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