Die Wüste Kysylkum: wild und riesig

Die Wüste Kysylkum gehört zu den Staatsgebieten von Usbekistan, Turkmenistan und Kasachstan und liegt an der Seidenstraße. Sie umfasst eine Fläche, die beinahe halb so groß ist wie Deutschland. Im Norden wird die Wüste durch den Fluss Syrdarja begrenzt, im Südwesten durch den Amudarja, dahinter liegt die noch größere Wüste Karakum. Eine Gegend voller Naturspektakel.

Von Johanna Schütze

Roter Sand soweit das Auge reicht

Der Name Kysylkum bedeutet übersetzt „Roter Sand“, das kommt von ihrem Aussehen. Ehemals war das Gebiet der Wüste ein Binnenseebecken mit Inseln, daher sind viele ihrer Ebenen mit Schotter und Kies bedeckt. Die Wüste ist keine Sandwüste, sondern mit Pflanzen bewachsen, deren Wurzeln bis zu 20 Meter in die Tiefe reichen, um das spärliche Grundwasser nutzen zu können. Der Pflanzenwuchs ist spärlich, verhindert aber Sandstürme. Einmal im Jahr zur „Regenzeit“ im März fallen bis zu 200 mm Wasser und die Wüste erblüht mit Gräsern, Sträuchern, Tamarisken und Sandakazien.

Überleben trotz widriger Umstände?

Freilebende Tierarten gibt es nur wenige in der Wüste: Hierzu gehören Schlangen, Eidechsen, Warane, Erdmännchen und wildlebende Kamele. Diese haben sich den Bedingungen in der Wüste angepasst.

Die Bewohner benutzen die Flächen der Wüste für Viehwirtschaft, so findet man hier Schafe, Dromedare und baktrische Kamele. Als Futter dienen kleinere Kräuterpflanzen und Sträucher.

Von Menschenhand geschaffen: der Aydarsee

In der südöstlichen Kysylkum befindet sich ein großer See, der Aydarsee. Dieser entstand Ende der 1960er Jahre, als der Notüberlauf einer Talsperre im Zuge einer Sturmflut geöffnet wurde. Im Laufe der Zeit vergrößerte sich der See. Heute hat er eine Größe von ca. 3.600 km2. Es wurden Fische ausgesetzt, die sich sehr gut vermehrten. Inzwischen werden jährlich zwischen 800 und 2.000 Tonnen Fisch im See gefangen.

Das gilt es zu sehen

Wem es nicht reicht, „nur“ eine Wüste anzuschauen, der hat die Möglichkeit, sich z. B. die Überreste der alten Festungen Toprak-kala oder Ayaz Kala anzuschauen.

Toprak-kala ist der moderne Name einer antiken choresmischen Stadt und befindet sich ungefähr 55 Kilometer nordöstlich von Urgantsch. Die Stadt war von einer hohen Mauer umgeben, die aus luftgetrockneten Ziegeln bestand, und hatte Wohnbauten und unbebaute Teile, die wohl als Marktplatz dienten.
Nördlich der Stadt befand sich ein weiterer Palastbezirk, der vermutlich die ständige Residenz der choresmischen Könige war. Der Bau war teilweise mit Reliefs und Malereien dekoriert, ist aber nur noch schlecht erhalten.

Ayaz Kala war eine von mehreren Grenzfestungen am Rande der Kysylkum-Wüste, die zur Verteidigung gegen Nomadenstämme errichtet wurden. Sie liegt 75 Kilometer nördlich von Urgantsch. Da die Festungen Karalpakistans aus Lehmziegeln errichtet wurden, sind sie durch das Wetter und menschliche Füße stark in Mitleidenschaft gezogen worden.

Wer keine Kultur möchte, sondern einfach nur Lust auf Spaß hat, der kann z. B. eine Kamelsafari buchen. Oder in Jurten in der Wüste übernachten. Das sind zwei nicht sehr alltägliche Dinge, an die man sich noch sehr lange erinnern wird.

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