Die Top 5 malerischen Seen entlang der Seidenstraße

Die antike Seidenstraße ist vor allem bekannt für den Austausch von Handelsgütern, Erfindungen und Religionen. Aber auch die abwechslungsreiche Landschaft mit ihren weiten Ebenen, endlosen Wüsten, schneebedeckten Gipfeln und kristallklaren Seen sorgt zunehmend dafür, dass die antike Route von Abenteurern und Weltenbummlern erobert wird. Heute begeben wir uns auf Entdeckerreise und stellen Ihnen die fünf schönsten Gebirgsseen entlang der legendären Seidenstraße vor.

1. Der Baikalsee

Der Baikalsee erstreckt sich in den südsibirischen Gebirgen von Russland und wird auch gern als die „Perle Sibiriens“ bezeichnet. Mit 25 Millionen Jahren ist er der älteste und mit 1.642 Metern der tiefste Süßwassersee der Welt. Er bildet außerdem das größte Süßwasser-Reservoir der Erde. Gespeist wird der See von über 300 Flüssen und zahllosen Bächen. Wanderliebhaber kommen hier auf ihre Kosten – der Baikalsee ist umgeben vom „Great Baikal Trail“, einem Netz aus zahlreichen Wanderwegen. Aufgrund des milderen Klimas, empfiehlt sich ein Besuch in den Sommermonaten, zumal der See im Winter komplett zufriert.

Im Jahr 1996 wurde die Baikal-Region in die Liste des UNESCO-Weltnaturerbes aufgenommen. Zur Erhaltung der Landschaft und der Natur sind rund um den Baikalsee mehrere Naturschutzgebiete errichtet worden. Der Großteil der landschaftlichen Umgebung ist durch dichte Nadelwälder geprägt. Flora und Fauna in der riesigen Region weisen eine einzigartige Artenvielfalt auf. 1.500 Tier- und 1.000 Pflanzenarten sind endemisch, also ausschließlich in der Baikal-Region anzutreffen. Während in den Naturschutzgebieten Bären, Luchse, Wölfe und Hirsche anzutreffen sind, ist die Baikalrobbe eine Besonderheit der Wasserwelt. Sie ist die einzige im Süßwasser vorkommende Robbenart.

Der Baikalsee beherbergt außerdem zahlreiche Inseln, von denen die Insel Olchon mit einer Länge von 72 Kilometern die größte ist. Die Insel wird hauptsächlich von der nationalen Minderheit der Burjaten bewohnt, die dort eine sehr einfache Lebensweise pflegen. Landschaftlich ist Olchon sehr vielfältig – während der Süden durch sattgrüne Lärchenwälder geprägt ist, findet man im nördlichen Teil der Insel überwiegend Steppenlandschaften. Hauptattraktion ist der heilige „Schamanenfelsen“ (скала Шаманка), an dem die Burjaten früher schamanistische Rituale abhielten.

2. Die Seen Khoton und Khurgan

Der Khoton- und der Khurgan-See im Tavan-Bogd-Nationalpark gehören zu den schönsten Bergseen, die die Mongolei zu bieten hat. Sie befinden sich im großen Altai-Gebirge in der Provinz Bayan-Ölgii im westlichen Teil der Mongolei nahe der Grenze zu China. Der nördlich gelegene Khoton-See ist durch eine schmale Wasserstraße mit dem südlichen Khurgan-See verbunden. Die Seen sind umgeben von Gletschern und werden hauptsächlich durch Schmelzwasser gespeist. Die Temperatur der Seen beträgt daher im Juni nur etwa 8 bis 10 Grad.

Die umliegende malerische Landschaft mit ihren grünen Ebenen und Wäldern beherbergt eine Vielzahl von seltenen Vogelarten, darunter auch den Steinadler. Während der Sommermonate leben hier viele Nomaden aus Kasachstan in ihren Jurten und lassen ihre Schafe, Ziegen, Pferde oder Kamele weiden. Eine Besonderheit der Region sind außerdem die „Berkutschi“ – die kasachischen Adlerjäger, die hier seit über 1.000 Jahren dieser einzigartigen Jagdtradition nachgehen. Jedes Jahr Anfang Oktober findet in der Provinz Bayan-Ölgii das berühmte Adlerfest statt, bei dem sich die Adlerjäger in einem Wettkampf messen.

3. Der Yssykköl

Der malerische Yssykköl-See befindet sich im östlichen Teil von Kirgisistan in den Bergen des Tian Shan („Himmlische Berge“). Die gigantische Gebirgskette erstreckt sich von Xinjiang in China über Kasachstan, Kirgisistan, Tadschikistan und Usbekistan. Mit einer Länge von 182 Kilometern und einer Breite von 60 Kilometern handelt es sich beim Yssykköl-See um den größten Hochgebirgssee in ganz Asien. Nach dem Titicacasee in Südamerika ist er sogar der zweitgrößte Hochgebirgssee der Welt. Er ist zudem knapp 700 Meter tief und bringt es auf den siebten Platz unter den tiefsten Seen der Erde.

Wörtlich bedeutet Yssykköl „Heißer See“ – so friert der See trotz seiner hohen Gebirgslage in 1.600 Höhenmetern selbst in den kalten Wintermonaten nicht zu. Dazu trägt mitunter auch der Salzgehalt des Sees bei. Vor den schneebedeckten Gipfeln der umliegenden Gebirgslandschaft bietet der Yssykköl-See ein einzigartiges Panorama.

Das fruchtbare Tal des Yssykköl-Sees wurde schon vor über 2.500 Jahren besiedelt. Wissenschaftler entdeckten auf dem Grund des Sees Reste einer versunkenen Stadt mit antiken Bronzegefäßen, Münzen und Waffen. Im Biosphärenreservat rund um das Flusstal sind heute zahlreiche seltene Tiere wie der Schneeleopard oder das Tian-Shan-Reh heimisch.

4. Der Songköl

Der Songköl-See befindet sich ebenfalls im östlichen Teil von Kirgisistan in der Hochebene des riesigen Tian Shan. Er liegt auf einer Höhe von 3.016 Metern und ist damit fast doppelt so hoch gelegen wie der Yssykköl-See. Bei einer Länge von 29 Kilometern und einer Breite von 18 Kilometern ist er allerdings um einiges kleiner. Dennoch schafft er es auf Platz zwei unter den größten Seen des Landes.

Durch seine Lage zwischen den etwa 4.000 Meter hoch aufragenden Gebirgsketten Songköltoo und Moldotoo ist er auch im Sommer von schneebedeckten Berggipfeln umgeben. Der Hochgebirgssee liegt in einer flachen, weiten Mulde oberhalb der Baumkronen, sodass weit und breit nur Gräser und Kräuter wachsen. Während des Sommers dient das Gebiet rund um den Songköl-See den Hirten und ihren Familien als Wohnort, die hier ihre Jurten aufstellen und ihre Pferde und Schafe weiden lassen.

Einige der Jurten werden während der Sommersaison an Touristen vermietet, die hier das Nomadenleben kennenlernen können. Bisher verirren sich allerdings nur sehr wenige Touristen hierher, weshalb der Ort noch als echter Geheimtipp gilt. Die wunderschöne Natur mit ihren endlos weiten Steppen lässt sich hier zu Fuß oder zu Pferde genießen.

5. Der Karakul

Der Karakul-See befindet sich im nordöstlichen Teil von Tadschikistan in der autonomen Provinz Berg-Badachschan an der Grenze zu China. Er liegt inmitten des Pamir-Gebirges auf einer sagenhaften Höhe von 4.020 Metern und ist von noch höheren schneebedeckten Bergen umgeben.

Der See erstreckt sich auf einer Fläche von 380 Quadratkilometern und ist durch größere Inseln in zwei Becken aufgeteilt. Während das kleinere Becken nur eine Tiefe von 19 Metern erreicht, ist das größere Becken bis zu 230 Meter tief.

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