Berlin-Peking Oldtimerrallye 2019: Warschau-Homel (Tage 4-5)

Am 24. August 2019 sind 8 Teams in ihren eigenen Oldtimern und unser Service-Car auf das 52-tägige Abenteuer von Berlin nach Peking, gestartet. Die Etappen an den Tagen 4 und 5 führten von Warschau über Brest nach Homel in Weißrussland. Hier die Berichte der Reisetage 4 und 5 von unserem Rallyebotschafter Bernd Andrich.

Tag 4: Warschau-Brest 205 km

Am Morgen verließen wir das interessante Warschau in Richtung der westlichsten Stadt Weißrusslands Brest. Alle waren gespannt, wie die erste kontrollierte Überquerung einer Landesgrenze mit den Oldtimern ablaufen wird. Wir hatten uns auf lange Wartezeiten bei der Ausreise aus Polen und der folgenden Einreise in Weißrussland eingestellt. Praktisch hat jedes Fahrzeug dafür etwa 2 Stunden benötigt. Unser Rallyeleiter Rainer war erstaunt. Es war wesentlich kürzer als erwartet.

Die Grenzbeamten in Weißrussland freuten sich über die Oldtimer und ließen sich mit ihnen fotografieren. Prima, nun konnte es weiter gehen. Etwa 5 km hinter der Grenze erreichten wir am Nachmittag unser Nachtquartier in Brest, das schöne Hotel Hermitage mit großzügigen Zimmern. Bei fast 30 Grad war dann mein Stadtspaziergang – ohne Klimaanlage – etwas anstrengend. Beim Besuch des äußerst sehenswerten Eisenbahnmuseums schlug mein Technikherz höher und die Hitze bemerkte ich erst auf dem Rückweg. Die Festung Brest werde ich mir beim nächsten Besuch anschauen.

Tag 5: Brest-Homel 531 km

Es war 9.15 Uhr als wir am Hotel im Konvoi nach Homel starteten. Warum Konvoi? Nun, wir wollten sicherstellen, dass sich keiner auf den ersten gut 20 km der heutigen Tagesetappe nach Homel auf die gebührenpflichtige Autobahn verirrt. Alla, unsere Reiseleiterin bis Russland, fuhr mit dem Begleitfahrzeug voran. Ihr Mann war der Driver. Rainer und ich nahmen die Rückbank ein. Mechaniker Jens mit dem grünen Bulli fuhr wie immer hinten, um bei Bedarf technische Hilfe zu leisten. Rainer stand mit allen Fahrzeugen über Walkie-Talkie in Verbindung, um bei problematischen Ortsdurchfahrten Falschfahrern helfen zu können. Das war jedoch nicht nötig. Alle Oldtimer blieben etwa 80 km auf der Landstraße zusammen, um nicht versehentlich auf die in gleiche Richtung führende Mautstraße zu gelangen. Die Maut wird ausschließlich über ein elektronisches System eingezogen, das man vorher installieren muss. Ohne dieses drohen Strafen von bis zu € 200,-. Nach dem Tanken löste sich unser Konvoi auf. Die ersten erreichten gegen 17.00 Uhr das Hotel Zamkovyj in Homel.

Um 19.00 Uhr, vor dem Abendessen, gab es das traditionelle Fahrerbriefing. Morgen reisen wir in Russland ein. Die Abfertigung scheint wesentlich umfangreicher zu werden. Deshalb ist schon um 8.00 Uhr Start und die Ankunft im Hotel Grinn in Orjol nach 470 km wird bestimmt erst nach Einbruch der Dunkelheit erfolgen. Die Stimmung bei uns ist echt gut. Beim Erkunden der Tiefen der unterschiedlichen Navigationssysteme, die jeder zusätzlich mitgenommen hat, kommt es bereits zu Fachgesprächen über die Bedienung oder so…

Heute am  Tag 5 haben wir übrigens rund 10% der Reise bei den Tagen und Kilometern geschafft. Wir sind gespannt auf die Fahrt ins Dreiländereck morgen und auf Russland.

Wir danken für die Berichte und wünschen allen eine pannenfreie Weiterfahrt und viele Eindrücke auf den nächsten Etappen in Russland.

Bernd Andrich